Teste dein Wissen über die Spannschnur!

Das Spannen des Bogens mit der Spannschnur ist eines der besten Möglichkeiten einen Bogen aus- und abzuspannen. Es gibt Methoden die ohne Hilfsmittel auskommen, diese sind meiner Meinung nach auf Dauer für den Bogen nicht zu empfehlen. Ein Fehler, und der Bogen ist hinüber oder schießt nicht mehr richtig. In diesem Beitrag erkläre ich was eine Spannschnur genau ist, und wie ich sie anwende. Des weiteren beschreibe ich, welche Modelle es gibt, und worin die Unterschiede liegen. Zum Schluss folgt ein FAQ.

Was ist eine Spannschnur?

Mit der Spannschnur lässt sich eine Bogensehne leichter auf- und abspannen. Der Bogen ist in der Regel immer abgespannt, sofern er nicht gebraucht wird. Der Vorteil ist, dass ich den Bogen mit der Schnur schone. Eine Torsion (Verdrehen) der Wurfarme kann ich damit verhindern.

 

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Die Anwendung der Spannschnur

Die Anwendung ist einfach, wenn ich es ein paarmal gemacht habe. Die Spannschnur ist einige Zoll länger als die Sehne und besteht an einem Ende aus einer Kappe, auch Schuh genannt, und am anderen Wurfarm wird die Schlaufe angelegt. Die Schlaufe rutscht etwas weiter nach unten zur Kurve des Wurfarmes hin, sofern ich mir einen  Recurvebogen gekauft habe. Wichtig bei der Anwendung ist, dass die Kappe über die eingespannt Schnur gezogen wird. Eine Art Bedienungsanleitung ist weiter unten zu finden.

Bild zur Erklärung einer Spannschnur.
Das Bild beschreibt den Einsatz der Spannschnur.

Ablauf zur Bedienung einer Spannschnur

Anbei habe ich ein weiteres Bild mit einem hochgezogenen Bogen:

Das Bild zeigt einen Mann, der dabei ist mit der Spannschnur eine Bogensehne einzufädeln.
Dieses Bild zeigt, wie gerade einen Bogensehne auf die Bogennocke aufgespannt wird. | Lehrbuch des Bogensports, Weinmann Verlag

Ansetzen von Schuh und Schlaufe

Wie im Bild zu sehen setze ich den Schuhe oder Stülpen auf die Wurfarmenden. Den größeren Schuh ziehe ich einfach über das untere Wurfarmende, die eingespannte Bogensehne darunter.

Bei einem Langbogen kann es etwas anders aussehen.

Am Bogen ziehen

Die Bogensehne führe ich zwischen den beiden Seilen oder Schlaufen der Spannschnur hindurch. Mit einer Hand ziehe ich am Griff, die Füße auf der Schnur stehend. Durch die Hebelkraft verkürzt sich der Weg.

Einfädeln der Bogensehne

Als letzten Schritt kann ich jetzt die Sehne am oberen Wurfarmende befestigen. Im Anschluss senke ich den Bogengriff und kann die Füße von der Spannschnur nehmen. Die Spannschnur sollte lang genug sein, damit die entsprechende Hebelkraft eingesetzt und der Bogengriff bis in etwa Hüfthöhe hochgezogen werden kann.

💡 Anmerkung: Es gibt noch eine weitere Methode, die sich auch Durchschritt-Methode nennt. Eine Beschreibung findest du unter diesem Link:

Welche Arten von Spannschnüre finde ich im Fachhandel?

Es gibt Spannschnüre für Recurvebögen wie auch Langbögen. Diese Modelle werden auch universelle Spannschnüre genannt, weil sie für die unterschiedlichen Bögen geeignet sind. Es gibt aber auch welche, die nur für den jeweiligen Bogentyp bestimmt sind.

Spannschnur für Recurvebogen

Diese Modelle verfügen über eine Schlaufe und einer Tasche oder Schuh. Häufig sind aber auch diese Spannschnüre universell einsetzbar. Die Kosten für einfache Modelle liegen bei ca. 8 Euro. Wer unterschiedliche Bögen nutzt, der sollte auf die Bezeichnung achten, dort steht beschrieben für welchen Typ Bogen die Spannschnur geeignet ist.

Spannschnur für Langbogen

Diese Schnüre verfügen über zwei Taschen und sind häufig etwas stabiler und halten höheren Zuggewichten stand. Das ist auch nötig, da ein Langbogen häufig Zuggewichte jenseits der 40 Pfund hat. Eine Schlaufe gibt es meistens nicht, da sie abrutschen könnte, wenn ich den Bogen verkürze. Auch hier gilt es auf die Bezeichnungen zu achten.

Spannschnüre in unterschiedlichen Ausführungen

Nicht nur die Bogentypen können gewählt werden, sondern auch die Variantenvielfalt kann unsere Entscheidung beeinflussen.

So gibt es Modelle aus Nylon oder Leder. An den Enden befinde dich z.B. Hütchen, Schuhe, Laschen oder Schlaufen.

Die Auswahl ist groß, daher habe ich die Qual der Wahl. Die Preise liegen bei ca. 8 Euro und sogar Modelle um die 40 Euro kann ich erwerben. Ob solch teure Modelle nötig sind sei dahingestellt. Ich finde es aber übertrieben.


Fazit

Fazit zu Spannschnur

Die Spannschnur ist ein sehr gutes Hilfsmittel zum Spannen eines Bogens. Zum einen kann ich die Schnur bequem im Köcher für Pfeile mitführen, wenn sie über Taschen verfügen. Die Handhabung ist einfach und schnell erklärt. Mache ich alles richtig, dann habe noch viel Freude an meinem Bogen. Natürlich gibt es Methoden den Bogen ohne Hilfsmittel zu spannen, aber das ist nicht ohne Tücken. Verdrehe ich die Wurfarme, dann ist der Bogen sehr schnell unbrauchbar. Daher fahre ich mit der Spannschnur auf Dauer besser. Die Auswahl ist üppig, und es braucht etwas Zeit das passende Spannseil zu finden. Im Grunde kann ich nicht viel falsch machen, es ist ja alles beschrieben. Eventuell werde ich 3 oder sogar 4 Modelle testen, aber das gehört zu diesem Sport einfach dazu.

 

FAQ zur Spannschnur

Hier gibt es einige Fragen, die schon häufiger gestellt wurden:

Die Spannschnur für den Bogen selber bauen

Dazu nehme ich ein Paracord-Seil, dieses sollte in etwa das Dreifache des Zuggewichtes aushalten können. Auf der einen Seite ziehe ich mir eine Schlaufe. Dasselbe auch auf der anderen Seite des Seiles. Wie oben beschrieben ist die weitere Handhabung wie bei einer gekauften Spannschnur. Kappen oder Hütchen sind nicht unbedingt notwendig. Ob das bei jedem Bogen klappt, das kann ich nicht sagen. Für einfache Bögen wie Recurve-, Lang- und Reiterbogen ist das aber möglich.

Wie die Schlaufen gemacht werden, und wie das Ganze aussieht, siehst du in diesem Video von Redneck Rock’n Roll:

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Wie spanne ich einen Reiterbogen?

Die Handhabung ist genauso wie bei einem Recurve- oder Langbogen. Die oben genannte Methode mit einer selbstgebauten Spannschnur wurde auch an einem Reiterbogen getestet, und es es funktioniert.

Wie spanne ich einen Compoundbogen?

Compoundbögen haben Cams (Umlenkrollen) und Kabel. Es ist etwas komplizierter, da bei diesen Modellen die Sehne nicht einfach auf- und abgespannt werden kann. Compoundbögen sind häufig fertig montiert und es bedarf keinen Auf- oder Abbau. Die Einstellungen beim Zuggewicht müssen speziell vorgenommen werden, und sind bei jedem Bogen anders.

Wichtig für Besitzer: Ich muss die Einstellungen genau dokumentieren.

Ich habe auch nirgends eine Anleitung gefunden, an der ich es nachvollziehen konnte. Daher würde ich es am Anfang nie ohne fremde Hilfe ausprobieren. Dafür ist der Bogen einfach zu teuer.

Für den Sehnentausch benötige ich eine Bogenpresse, und die bekomme ich im Bogenfachhandel z.B. bei Archery Direct. Auf jeden Fall bedarf es technischer Kenntnisse, und ich sollte wissen was ich da mache. Ansonsten würde ich raten die Sehne von Fachleuten tauschen zu lassen.